Reisen mit Hund und Katze

Wenn Sie Ihren vierbeinigen Begleiter mit in den Urlaub nehmen möchten, so sollten Sie dies im Vorfeld gut planen.

Grundsätzlich gilt, dass die meisten Katzen es bevorzugen, in ihrem bekannten Zuhause zu bleiben und es meist sinnvoller ist, für eine Betreuung zuhause zu sorgen, denn das Reisen ist bei den meisten Samtpfoten nicht sehr beliebt.

Bei Hunden sieht das schon anders aus. Sie sind gerne mit Herrchen und Frauchen unterwegs und haben mit Ortswechseln deutlich weniger Probleme als Katzen. Klären Sie unbedingt im Vorfeld, ob in Ihrem Hotel, der Ferienwohnung, dem Campingplatz und am Strand Haustiere zugelassen sind, um keine unliebsamen Überraschungen am Urlaubsort zu erleben.

Bei Reisen in extreme Klimazonen oder in Gegenden, in denen Hunde keine gern gesehenen Gäste sind, sollten Sie es sich hingegen auch beim Hund gut überlegen, ob sie ihn wirklich mitnehmen wollen. In dem Fall ist er bei Freunden oder in einer Hundepension, die er schon kennt, besser aufgehoben.

Aber auch mit Hunden sollte man einige wichtige Dinge beachten, damit der Urlaub für alle Beteiligten stressfrei wird.

Transportmittel

Erst einmal sollten Sie überlegen, mit welchem Verkehrsmittel Sie verreisen möchten. Wenn Sie nicht mit dem Auto reisen, dann klären Sie unbedingt ab, ob es Einschränkungen bei der Reise mit Hund gibt. Für alle Transportmittel gilt. Achten Sie unbedingt darauf, Ihr Tier vor Zugluft und Hitze zu schützen.

Auto:

Manche Hunde fahren für ihr Leben gerne Auto, andere nicht. Stellen Sie auf jeden Fall vor der Reise sicher, dass Ihr Hund an das Autofahren gewöhnt ist und eine Autofahrt für ihr keinen Stress pur bedeutet. Denken Sie an die korrekte Sicherung des Hundes im Auto (Transportbox, Sicherheitsgurt, Kofferraumabtrennung). Auch hier sollten Sie sich im Vorfeld unbedingt über die Sicherungsbestimmungen in Ihrem Reiseland informieren!

Fähre:

Klären Sie vorab, ob und wo sich der Hund an Bord bewegen darf. Manche Reisegesellschaften erlauben es nicht, dass der Hund mit an Deck geht. Bei manchen Gesellschaften muss der Hund die Reise in einer speziellen Hundebox neben anderen, fremden Tieren verbringen. Sie sollten außerdem etwas gegen Seekrankheit dabei haben, denn auch Hunde können seekrank werden.

Bahn:

Vor der Fahrt sollten Sie sich unbedingt informieren, ob Hunde in öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt mitgenommen werden dürfen und wie viel ein Ticket für Ihr Tier kostet. Verlassen Sie sich bei der Recherche nicht auf irgendwelche beliebigen Internetseiten, sondern fragen Sie am besten direkt auf den Seiten der jeweiligen Bahngesellschaft nach. Nur hier können Sie sicher sein, dass Sie die korrekten und aktuellen Informationen finden.

Nach aktuellem Stand dürfen bei der Deutschen Bahn (DB) kleinere Hunde bis zur Größe einer Hauskatze umsonst als Handgepäck in einer Transportbox mitgeführt werden, für größere Hunde ist dagegen der halbe Fahrpreis zu bezahlen. Bedenken Sie, dass größere Hunde im Zug nur mit Maulkorb und Leine mitfahren dürfen, ein Verstoß kann zu einem Zugverweis führen. Daher ist auch die Gewöhnung an den Maulkorb wichtig. Noch ein Wort zum Maulkorb: Achten Sie beim Kauf auf die Qualität, vermeiden Sie gesundheitsschädliche Materialien und stellen Sie sicher, dass der Hund genügend Freiraum zum Hecheln hat. Sogenannte Maulschlaufen sind für eine längere Reise ungeeignet.

Sollten Sie mit der Deutschen Bahn in andere Länder reisen, müssen Sie die in diesen Ländern gültigen Bestimmungen beachten. Bei Nachtzügen gelten wiederum Sonderregelungen: Bei der Deutschen Bahn dürfen Hunde nur dann mitgenommen werden, wenn ein Abteil zur alleinigen Nutzung gebucht wird. Andere Bahngesellschaften gestatten die Mitnahme von Haustieren an Bord generell nicht.

Eine Ausnahme stellen die sogenannten Begleithunde dar wie zum Beispiel Blindenführhunde. Diese sind meistens vom Fahrpreis und vom Maulkorbzwang befreit und dürfen im Allgemeinen bei allen Gesellschaften mitgeführt werden.

Sie sollten auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, um Ihren Hund langsam mit dem Reisen in Bus und Bahn vertraut zu machen. Dazu gehört, dass Sie vor der Fahrt mit Ihrem Hund ein paar Mal zum Bahnhof gehen. Zu Beginn sollten Sie die Hauptverkehrszeiten meiden. Im nächsten Schritt fahren Sie mit Ihrem Hund kürzere Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitten. Auch die Benutzung der U-Bahn sollte geübt werden, um den Hund an das Fahren im Tunnel zu gewöhnen. Geben Sie dabei Ihrem Hund das Gefühl, dass solche Fahrten völlig normal sind. Leckerlis während der Fahrt können dabei helfen, dass Ihr Hund diese Ausflüge nach und nach als angenehm empfindet und sich darauf freut

Sobald Ihr Ihr Hund Stress-Symptome (starkes Hecheln, schweißige Pfoten, Unruhe, Urinieren/Koten, Zittern, Speicheln, übertriebene Lautäußerung oder ähnliches) zeigt, sollten sie die Übung beenden und langsamer vorgehen.

In der Bahn selber hilft es, einen Ort zu finden, an dem Ihr Hund etwas Ruhe hat, also z.B. unter dem Sitz oder in einer Ecke oder, noch besser, ein geschlossenes Abteil wenn möglich.

Hilfreich ist es außerdem, für Ihren Hund zum Beispiel seine eigene Decke mitzunehmen, da der vertraute eigene Geruch beruhigend wirkt.

Während der Bahnreise gilt wie bei allen anderen Reisen auch, dass Sie sicherstellen, dass Ihrem Hund während der Fahrt Wasser zur Verfügung steht.

Flugreise:

Grundsätzlich raten wir von Flugreisen mit Hunden ab. Kleinere Hunde dürfen bei manchen Fluggesellschaften in der Transportbox im Fahrgastraum transportiert werden, ebenso dürfen Begleithunde, unabhängig von ihrer Größe, meistens in der Kabine mitreisen. Erkunden Sie sich frühzeitig bei Ihrer Fluglinie nach den aktuell gültigen Bestimmungen.

Muss Ihr Hund im Frachtraum reisen, so wird die Reise definitiv mehr Stress verursachen, da er in einer Box mehrere Stunden alleine dort verbringen muss. Die Umgebung und Menschen sind unbekannt, die Geräusche ebenfalls und Sie haben keine Kontrolle darüber, wie man mit Ihrem Hund umgeht. Daher ist die Unterbringung bei Freunden oder in einer Tierpension im Normalfall die bessere Alternative.

Sollte eine Flugreise nicht vermeidbar sein, sprechen Sie uns an und wir helfen Ihnen dabei, ihren Hund möglichst langsam und sorgfältig auf die bevorstehende Reise vorzubereiten.

In diesem Fall sollten Sie außerdem frühzeitig mit der Fluggesellschaft Kontakt aufnehmen und sich nach der Situation im Frachtraum und nach den Richtlinien der Fluglinie für den Umgang mit Tiertransporten erkundigen. Das Gleiche gilt auch für die Einreisebestimmungen, die in manchen Ländern eine mehrwöchige Quarantänezeit vorschreiben.

Pausen

Für alle Reisen gilt: Planen Sie ausreichend Pausen ein. Bei Bahnfahrten sollten Sie die Umsteigzeiten so wählen, dass sie diese ggfls. nutzen können, um sich mit Ihrem Hund die Beine zu vertreten und ihm die Zeit zu geben, sich zu lösen.

Unterkunft

Klären Sie unbedingt im Vorfeld, ob Tiere im Hotel oder der Ferienwohnung erlaubt sind und ob es Rassebestimmungen gibt.

Reisen ans Meer

Ein Urlaub am Meer kann wunderbar sein. Aber was, wenn der Hund nicht mit an den Strand darf? Daher ist es sinnvoll, vorab zu klären, ob es am Urlaubsort einen Hundestrand gibt, ob Hunde angeleint zu führen sind und welche Besonderheiten sonst zu beachten sind. Wenn Sie Ihren Hund mit an den Strand nehmen, dann stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Trinkwasser (Süßwasser) dabei haben und unterbinden Sie das Trinken von Salzwasser, da dies zu Durchfall und Erbrechen führen kann. Außerdem kann es sinnvoll sein, den Hund abends abzuduschen, wenn er im Salzwasser gebadet hat. Achten Sie außerdem auf den passenden Sonnenschutz für Ihren Vierbeiner, ein Sonnenschirm oder ein Sonnenzelt sind ein Muss bei längeren Aufenthalten am Strand.

Gesundheit

Machen Sie vor Ihrer Reise einen Termin bei uns, damit wir Sie in Ruhe über Reisekrankheiten und die entsprechende Prophylaxe informieren können. Wir besprechen dann Impfungen, Mücken- und Zeckenschutz und die Reiseapotheke. Sollte Ihr Tier auf Reisen nervös sein, so besprechen wir den Einsatz von Medikamenten, die Ihrem Tier helfen können. Auch hier ist es wichtig, dies frühzeitig vor der Reise zu besprechen, damit wir die Verträglichkeit und Wirksamkeit vor der Reise testen können.

Ein Wort zu läufigen Hündinnen: Natürlich ist es grundsätzlich kein Problem, mit Ihrer Hündin während der Läufigkeit zu verreisen, aber Sie sollten sich im Vorfeld Gedanken machen, dass dabei einige Dinge zu beachten sind. Je nach Unterkunft müssen Sie möglicherweise ein geeignetes „Höschen“ mitnehmen, damit die Bodenbeläge Ihrer Unterkunft sauber gehalten werden. Außerdem ist es, je nach Reiseziel, kein großer Spaß, wenn man auf Schritt und Tritt von freilebenden, streunenden Rüden verfolgt wird. Gerne besprechen wir mit Ihnen die Möglichkeiten, im Bedarfsfall die Hitze Ihrer Hündin zu unterdrücken – das sollte aber sehr frühzeitig besprochen werden.

Reisen in Europa

Für das Reisen innerhalb Europas gibt es einige Bestimmungen, die Sie beachten müssen, egal in welches Land Sie reisen. Außerdem sollten Sie an die Durchreise-Länder denken und sich auch über die dort geltenden Bestimmungen informieren.

Alle ab 2012 geborene Hunde benötigen einen sogenannten Mikrochip, dessen Nummer in den Heimtierausweis eingetragen sein muss. Dabei muss das Implantationsdatum oder das Datum der Ablesung unbedingt ebenfalls eingetragen werden. Ansonsten kann es zum Beispiel bei der Einreise nach England große Probleme geben. Hunde, die vor dem 3. Juli 2011 tätowiert wurden, benötigen nach aktuellem Stand keinen Chip, sofern die Tätowierung noch gut lesbar ist.

Allgemeine Bestimmungen für Europa (diese gelten für Hunde und Katzen, die älter als drei Monate sind und privat reisen – dabei ist die Anzahl allerdings auf 5 Tiere beschränkt). Da Welpen nach der EU Verordnung erst mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden dürfen und es danach 21 Tage dauert, bis die Impfung als gültig anerkannt wird, können jüngere Welpen nicht mitgeführt werden. In einigen Ländern gibt es allerdings Ausnahmen von dieser Regel, da muss dann der frisch geimpfte Welpe eine entsprechende amtstierärztliche Bescheinigung mitführen, eine sogenannte Tollwutunbedenklichkeitsbestätigung.

Wichtig ist, dass das Gültigkeitsdatum der Tollwutimpfung in den Impfpass eingetragen wird. Unabhängig von der Hersteller-Angabe gilt das eingetragene Datum. Innerhalb der EU muss der Hund nicht mehr jährlich geimpft werden, wenn der Impfstoff eine längere Haltbarkeit hat (EU-Verordnung 998/2003)! Außerhalb der EU können die Regelungen anders sein.

Sollte in Ihrem Reiseland ein Bluttest für Tollwut gefordert sein (z.B. bei der Rückreise in die EU aus einem anderen Land) dann brauchen Sie diesen Test nur einmal im Leben Ihres Hundes durchführen zu lassen. Vorausgesetzt, die Immunisierung gegen Tollwut wurde nachgewiesen und die Auffrischimpfungen werden immer rechtzeitig durchgeführt.

Checkliste

  • Futter (eine Futterumstellung während der Reise kann zu Störungen im Magen-Darm-Trakt führen und sollte daher vermieden werden oder zumindest schrittweise erfolgen)
  • Wassernapf und Wasser (lassen Sie ihren Vierbeiner während der Reise möglichst nicht an allgemein zugänglichen Näpfen z.B. an Raststätten trinken)
  • Kotbeutel
  • Versicherungsschutz – ist der Hund auch im Ausland versichert? Denken Sie daran, die Versicherungsnummer unbedingt mitzunehmen
  • Leine
  • Maulkorb
  • EU-Heimtierausweis
  • Einreisebestimmungen überprüft?
  • Haben Sie alle Beförderungsbestimmungen (auch Fähre) für die Mitnahme Ihres Tieres geprüft?
  • Ist gegebenenfalls ein Ticket für den Hund (Fähre, Bahn, Flug) besorgt?
  • Hat Ihr Hund alle notwendigen Impfungen?
  • Haben Sie das Notfall-Putzset vorbereitet?
  • Haben Sie ein Adressschild an der Transportbox / dem Geschirr / dem Halsband Ihres Tieres angebracht?
  • Ist Ihr Hund auf eine Reise mit dem entsprechenden Verkehrsmittel vorbereitet?
  • Haben Sie die Packliste komplett abgearbeitet?
  • Ist Ihr Hund sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet?
  • Haben Sie geprüft, ob Ihr Reiseland den Nachweis einer Behandlung gegen Bandwürmer fordert?
  • Haben Sie geprüft, wie der Umgang mit gefährlichen Rassen in Ihrem Reiseland gehandhabt wird?
  • Wenn Sie innerhalb Deutschlands reisen: Wie sieht die Landeshundeverordnung des Bundelandes aus, in das oder durch das Sie reisen?

Bei Flugreisen zusätzlich

  • Haben Sie alle notwendigen Informationen bei der Fluglinie und der IATA (International Air Transport Association) eingeholt?
  • Sind Sie über die Gepäckbestimmungen informiert?
  • Ist Ihr Tier zur Reise im Flugzeug angemeldet?

Packliste

  • Notfall-Putzset (Kotbeutel, Haushaltsrolle, evtl. ein Raumspray), falls Ihr Hund sich an einer ungewollten Stelle lösen sollte
  • Lieblingsdecke und Lieblingsspielzeug
  • Futternapf, Wassernapf, Hundefutter (eine Futterumstellung ist während der Reise nicht zu empfehlen!)
  • Kauartikel (Kauen beruhigt das Tier und baut damit Stress ab)
  • Geschirr, Leine und Maulkorb
  • Reiseapotheke und Erste-Hilfe-Set
  • Transportbox, Tragetasche, Reisenetz

Die Reise:

  • Vor Reisebeginn nochmal richtig auslasten (Spaziergang, joggen etc). Achten Sie darauf, ihn dabei zwar auszulasten, ihn aber nicht durch wilde Spiele zu sehr aufzuregen. Wenn Ihr Vierbeiner voller Adrenalin ist, wird es ihm schwerfallen, stundenlang ruhig im Auto zu sitzen.
  • Kurz vor der Reise und währenddessen nicht mehr übermäßig füttern.
  • Vermeiden Sie während der Fahrt laute Musik und laute Streitgespräche – Ihr Hund hat ein sehr feines Gehör und ist sehr empfänglich für Ihre Stimmung.
  • Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre – wenn Sie ruhig sind, wird Ihr Hund auch entspannter sein.
  • Planen Sie Pausen ein, damit sich Ihr Hund lösen und bewegen kann. Das tut nicht nur Ihrem Tier sondern auch Ihnen selber gut.
  • Sollte Ihr Tier Unwohlsein oder Stress-Symptome zeigen (starkes Hecheln, Unruhe, zittern, Speicheln, schweißige Pfoten, urinieren / Kotabsatz) machen Sie eine Pause und setzen Sie die Reise erst fort, wenn er sich beruhigt hat.

Am Urlaubsort

Nach der Reise wird Ihr Hund einen langen Spaziergang sicher zu schätzen wissen, bei dem er körperlich ausgelastet wird. Sie sollten allerdings darauf achten, dass dabei nicht zu viele neue Eindrücke dazu kommen. In der Unterkunft angekommen sollten sie Ihrem Hund dann die Möglichkeit geben, sich auszuruhen. So können die neuen Erlebnisse verarbeitet werden.

Wie beraten Sie gerne im Einzelfall, welche weiteren Bestimmungen für Ihr Reiseland zutreffen. Außerdem helfen wir Ihnen gerne dabei, eine Reiseapotheke für Ihr Haustier zusammen zu stellen, den Gesundheitszustand Ihres Tieres zu überprüfen und Impfungen und Prophylaxe zu überprüfen. Bitte sprechen Sie uns rechtzeitig an, damit Ihr Urlaub stressfrei und gut geplant beginnen kann. Nach Abschluss der Untersuchung erhalten Sie von uns eine Bescheinigung über den Urlaubs-Check.

Hier finden Sie einige Links zu den besonderen Bestimmungen einzelner Länder:

Einreisebestimmungen bei Pets on Tour

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Ratgeber Urlaub

Einreisebestimmungen Hunde im Urlaub

Tierärztekammer Hamburg