Die Herbstgrasmilbe ist unter verschiedenen Namen bekannt und wird auch Herbstmilbe, Heumilbe oder Grasmilbe genannt. Es handelt sich dabei aber nicht um die Grasmilbe, die Pflanzen befällt.

Im Moment haben viele Tiere mit den Auswirkungen der Herbstgrasmilbe bzw. deren Larven zu kämpfen.

Die Larven der Milbe leben parasitisch und befallen zwar vor allem Mäuse, aber leider eben auch Hunde, Katzen und gelegentlich den Menschen.

Die (sechsbeinigen) Larven der Herbstgrasmilbe rufen beim Menschen die Erntekrätze hervor, auch Herbstbeiß oder Trombidiose genannt.

Herbstgrasmilben sind weltweit verbreitet und treten in unseren Breitengraden schwerpunktmäßig in der Zeit zwischen Juli bis Oktober in niedriger Vegetation (in Gärten und auf Wiesen) auf. Liegen oder Stehen in hohem Gras begünstigt den Befall durch die Milbenlarven.

Mit dem bloßen Auge sind die bis zu 0,3 Millimeter großen, orangeroten Larven sehr schwer zu erkennen, legt man allerdings ein weißes Blatt Papier aus, so werden die Tiere häufig angelockt, so dass man sie dann sehen kann.

Sie suchen sich bei ihrem Wirt feuchtwarme Stellen mit dünner Hornhaut. Dort ritzen sie mit ihren Mundwerkzeugen die Haut an und sondern über den Speichel ein Verdauungsenzym ab, das Hautzellen löst. Sie ernähren sich hauptsächlich von Hautzellen, Zellsäften und der Lymphflüssigkeit, eine Aufnahme von Blut geschieht eher unbeabsichtigt. Beim Menschen saugen die Milbenlarven nur einige Stunden, da der Mensch ein sogenannter Fehlwirt ist. Bei anderen tierischen Wirten hingegen saugen sie über mehrere Tage und lassen sich dann abfallen.

Der als Allergen wirkende Speichel in Kombination mit der Hautverletzung führt zu Irritationen, Juckreiz und Schwellungen an den betroffenen Stellen. Es kann bis zu 24–48 Stunden dauern, bis der Juckreiz einsetzt, so dass es manchmal schwierig ist, mögliche Auslöser mit dem Auftreten der Symptome in Verbindung zu bringen. Üblicherweise klingen die Beschwerden nach etwa 10–14 Tagen spontan ab. Da es sich allerdings um eine komplexe Kombination an Beschwerden handelt (mechanische Verletzung, allergische Reaktion, Immunantwort und möglicherweise eine sekundäre, bakterielle Infektion) gibt es nicht immer nur ein Allheilmittel, sondern die Therapie muss individuell angepasst werden.

Außerdem ist es wichtig, möglichst frühzeitig eine Behandlung einzuleiten, um größere Hautverletzungen, die durch das verstärkte Kratzen entstehen, zu verhindern.

Vorbeugung:

Das Meiden betroffener Stellen wäre sicherlich die beste Vorbeugung, ist aber nicht immer möglich. Daher kann alternativ das Abwaschen von Bauch und Beinen einen Befall vermeiden bzw. verringern. Der Einsatz von Repellentien kann ebenfalls hilfreich. Das Einnehmen von Vitamin-B-Komplex-Tabletten für die Zeit der Gefährdung soll die Milbenlarven ebenfalls vertreiben, da diese den Körpergeruch dann nicht mehr mögen. Darüber hinaus ist eine Stärkung des Immunsystems mit homöopathischen Mitteln sinnvoll. Nach Exposition hilft kühles Abduschen gegen den Juckreiz.

Behandlung:

Im Verdachtsfall ist eine sofortige Behandlung sinnvoll, da eine juckreizstillende Therapie Sekundärinfektionen vermeiden kann. Bitte warten Sie nicht erst, bis sich Ihr Tier blutig gekratzt hat. Die Behandlung erfolgt, je nach Patient, mit einer individuellen Kombinationstherapie, die in unserer Praxis genau auf Ihr Tier abgestimmt wird.