Augenkrankheiten
Ektope Zilien
Hunde und Katzen haben im Gegensatz zum Menschen keine Wimpern. Aus dem Lidrand wachsende
Haare nennt man Distichien und haben oft Kontakt zur Hornhautoberfläche. Sie können dort zu Verletzungen führen. Genau wie die Distichien sind auch die ektopischen Zilien fehlwachsende Haare am Lidrand. Anders als die Distichien wachsen die Zilien jedoch nicht aus den Ausführungsgängen der Meibom-Drüsen heraus, sondern direkt durch die Bindehaut hindurch. Ektope Zilien sind oft nur als kleine, Schleimbedeckte Vorwölbungen an der Innenseite des Augenlides zu sehen, die mit bloßem Auge meist nicht zu erkennen sind. Meistens ist das Oberlid betroffen. Mit bloßem Auge sind die Zilien nur sehr selten festzustellen. Werden sie nicht entfernt, können diese kurzen Härchen zu chronischen Hornhautdefekten führen. In einem kleinen Eingriff können solche Haare unter dem Mikroskop chirurgisch entfernt werden.
Distichiasis
Im Lidrand befinden sich kleine TalgproduzierendeDrüsen (Meibomschedrüsen).
Aus diesen Drüsen können einzelne oder auch im Büschel Haare, sog. Disitichien, wachsen.
Diese fehlwachsenden Haare können unterschiedlich dick und lang sein und bei jeder Bewegung des Augenlids die Hornhaut irritieren. Diese Erkrankung titt bei bestimmten Rassen häufiger auf (z.B. Bulldoggen, Cocker Spaniel, Pudel). Ist der durch die Distichien ausgelöster Reiz anhaltend oder führt zu ein Hornhautverletzung sollten die Haare chirurgisch entfernt werden.
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die dem Individuellen Befund angepasst sein sollten. Einzelnen Distichien könne gezielt durch eine Verödung des Haarfollikels epiliert werden. Sind die Distichien sehr borstig oder in großer Zahl ist eine Cryochirurgische Entfernung effektiver.
Glaukom
Das Glaukom oder auch „grüner Star“ genannt, bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen des Auges, bei denen es durch einen erhöhten Augeninnendruck zur Schädigung der Netzhaut und des Sehnervs kommt. Wird dieser erhöhte Augeninnendruck nicht innerhalb eines gewissen (kurzen) Zeitfensters erfolgreich gesenkt, droht eine irreversible Erblindung. Die Ursachen für ein Glaukom sind vielfältig. Hunde bestimmter Rassen (z.B. Flat Coated Retriever, Riesenschnauzer, Shar Peis, Huskys, u.a.) können an einer vererbten Form des Glaukoms (Primärglaukom) leiden. Andere Ursachen für ein Glaukom können z.B. Entzündungen oder Tumore im Augeninneren sein (Sekundärglaukom). Bei beiden Glaukom formen ist das Problem ein gestörter Kammerwasserabfluss. Zur Senkung des Augeninnendrucks gibt es sowohl medikamentöse als auch chirurgische Therapiemöglichkeiten, die entsprechend der Ursache und dem Zustand des betroffenen Auges sorgsam ausgewählt werden müssen.
Ektropium
Als Ektropium bezeichnet man ein nach Außen gerolltes Augenlid. Vor allem relevant am Unterlid und bei unseren Hunden häufig infolge eines Zuchtziels das einen Große Lidspalte zum Ziel hat.
Ein Entropium kann aber auch nach Lidverletzungen oder massiven entzündlichen Prozessen auftreten.
Liegt der Lidrand dem Augapfel nicht korrekt an, so kommt es häufig zu einer Störung des Tränenabflusse und damit einer gestörten Selbstreinigung des Auges. Außerdem kann der Tränenfilm auf der Hornhautoberfläche nicht anhaltend erneuert werden, was zu einer erhöhten Verletzungs und Infektions Gefahr führt.
Entropium
Ein Entropium ist ein nach innen eingerolltes Augenlid. Dies kann sowohl das Ober- als auch das Unterlid betreffen, wobei ein Unterlidentropium häufiger vorkommt. Bei bestimmten Hunderassen (z.B. Shar Peis, Bulldoggen, Retriever, u.a.) tritt dieses Problem häufiger und teilweise auch in Kombination mit weiteren Lidfehlstellungen auf. Auch Katzen können ein Entropium bekommen. Häufig kommt dies bei älteren Tieren oder nach vorhergegangenen Verletzungen am Auge vor.
Horner-Syndrom
Das Horner- Syndrom ist eine Innervationsstörung des Auges, bei der es zu einem Herabhängen des Oberlides (Ptosis), einem Vorfall des dritten Augenlides, einer engen Pupille (Miose) und einem „Einsinken“ des Augapfels (Enophthalmus) kommt. Dieses Krankheitsbild ist keine eigentliche Augenerkrankung, sondern stellt eine fehlende Nervenfunktion dar, die unterschiedliche Ursachen haben kann (z.B. chronische Ohrenentzündung, Bandscheibenvorfall, u.a.). Um eine Diagnose stellen zu können, sind oftmals aufwändige Untersuchungen notwendig. Wichtig ist außerdem der Ausschluss anderer Augenerkrankungen, die ein ähnliches Erscheinungsbild haben können. Manchmal findet man jedoch trotz ausgiebiger Untersuchungen keine Ursache und die Symptome können nach einigen Wochen wieder verschwinden.