In der Akupunktur geht man davon aus, dass Lebensenergien des Körpers auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben. Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und wird durch Stiche in auf den Meridianen angenommene Akupunkturpunkte ausgeglichen.
Eng verwandt mit der Akupunktur ist die Akuinjektion (Quaddeln), bei der ein Arzneimittel in die Akupunkturpunkte verabreicht wird. Sie unterstützt nachhaltig die Nadelstimulation. Als Injektionslösung können sowohl homöopathische Mittel (Homöosiniatrie) als auch physiologische Kochsalzlösung verwendet werden. Insbesondere bei Wirbelsäulenerkrankungen führt die Akuinjektion in die Akupunkturpunkte des sogenannten Blasenmeridians (neben der Wirbelsäule verlaufend) zu einem Ausschwemmen von Stoffwechselschlacken und analgetisch wirkenden Stoffen über die Lymphbahnen.
Eine weitere Variation ist die
Elektroakupunktur. Bei der Elektroakupunktur werden dosierte elektrische Impulse über Elektroden auf therapeutische Akupunkturpunkte appliziert. Diese Methode wurde zunächst im Zuge der Akupunkturanalgesie (zur Erreichung der Schmerzfreiheit bei Operationen) eingesetzt. Des Weiteren kommt sie zu therapeutischen Zwecken in der Schmerzbehandlung, bei Paresen (unvollständige Lähmung) und Koliken zum Tragen. Der analgetische (schmerzstillende) Effekt ist dabei proportional zu der eingesetzten Reizstärke.
Eine Kombination aus Akupunktur und Lasertherapie bietet die Laserakupunktur.
Die Moxibustion oder Moxatherapie bezeichnet den Vorgang der Erwärmung von speziellen Punkten des Körpers. Es werden kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) auf oder über bestimmten, auf den Meridianen liegenden Therapiepunkten abgebrannt. Der chinesischen Tradition zufolge nutzt man manche Punkte vorwiegend für die Brenntherapie, während andere der Akupunktur vorbehalten sind. Das Verfahren beruht auf dem gleichen Prinzip der Akupunktur und soll den körpereigenen Energiefluss anregen.
Bei der Phytotherapie handelt es sich um die Behandlung von Erkrankungen mit pflanzlichen Arzneimitteln – im Gegensatz zu Arzneimitteln mit chemischen Bestandteilen. In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Wurzeln) zur Anwendung. Diese Ausgangsstoffe werden frisch oder als Aufguss bzw. Auskochung (Tee), Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver, Ätherisches Öl etc. therapeutisch angewendet. Die Zusammensetzungen sind zum Teil schon seit Jahrhunderten bewährt; sie wurden im Laufe der Jahre jedoch immer weiter entwickelt und verfeinert. In aller Regel zeichnen sich Phytotherapeutika durch eine gute Verträglichkeit aus.