Ablauf der Anästhesie: Vorbereitung und Einleitung
Der Patient sollte vor einer geplanten Anästhesie nüchtern sein. Die letzte Futteraufnahme sollte mind. 4 ½ h und die letzte Wasseraufnahme 2 h vor Einleitung der Anästhesie erfolgen.
In der Regel bringen Sie ihr Tier am Morgen der OP vor der Sprechstunde in die Praxis. Dies hat den Vorteil, dass es noch ruhig in der Praxis ist. Nach einer letzten Besprechung und Aufklärung nehmen wir ihr Tier mit in den Vorbereitungsraum, wo in ruhiger Atmosphäre die Präanästhetische Untersuchung durchgeführt wird. Die ruhige Atmosphäre ist wichtig, denn je ruhiger der Patient ist, desto weniger Medikamente werden zur Einleitung benötigt. Je weniger Anästhetika gespritzt werden müssen, desto weniger Nebenwirkungen treten auf.
Nach der Untersuchung wird intramuskulär ein Sedativum und ein starkes Schmerzmittel verabreicht. Wenn der Patient entspannt ist, kann ein Venenkatheter eingelegt werden, ohne den Patienten zu stressen.
Die Sedation hat den Effekt, dass das Tier entspannt ist und die Medikamente insgesamt deutlich niedriger dosiert werden können.
Zur Einleitung wird ein Medikament über die Vene appliziert. Der Patient liegt zur Einleitung bereits auf einer Wärmematte und bekommt Sauerstoff über eine Sauerstoffmaske verabreicht. Dies sind wichtige Maßnahmen um Anästhesiezwischenfälle vorzubeugen. Auch wird direkt eine Infusion angelegt, welche die gesamte Anästhesiedauer läuft. Für die Infusion benutzen wir in der Praxis Perfusoren, welche eine genau berechnete Menge an Infusionslösung an den Patienten abgeben können.
Zu Beginn der Narkose wird der Trachealtubus eingelegt. In unserer Praxis werden aus ausschließlich Einmaltuben verwendet, um eine bestmögliche Hygiene zu gewährleisten. Diese sind mit einem Niederdruckcuff ausgestattet, der kontrolliert aufgeblasen werden kann, ohne die Luftröhre zu schädigen. Der Cuff ist ein Ballon am Ende des Tubus, der verhindert, das Atemgas ausweichen kann. Bei unseren Zahnpatienten wird der Tubus zusätzlich mit einem speziellen Tubusschwamm versehen. Dieser verhindert ein Abschlucken von Kühlflüssigkeit oder Blut aus der Maulhöhle.
Der Patient kann über den Tubus direkt an das Anästhesiegerät angeschlossen werden. Anschließend werden Elektroden angelegt, um die Vitalparameter zu überwachen.
Über das Anästhesiegerät wird der Patient mit Sauerstoff versorgt und die Anästhesie kann durch ein Anästhätikum, welches in Gasform eingeatmet wird, aufrecht erhalten werden.