Katzen- und Hundebisse kommen vor allem bei Haustierbesitzern immer wieder vor. Hundebisse kommen dabei häufiger vor, gelten aber generell als harmloser, da sie meist ohne Folgen ausheilen und sich nur in 2-20 % der Fälle infizieren. Die Verletzungen selber sind dabei allerdings oft schlimmer als bei Katzenbissen, was gerade bei Kindern sehr gefährlich sein kann, wenn die Verletzungen Hals oder Gesicht betreffen. Bei Katzenbissen hingegen liegt das Infektionsrisiko bei bis zu 50%, daher sind gerade Katzenbisse immer ein medizinischer Notfall, auch wenn sie zunächst nicht alarmierend aussehen.
Katzen haben sehr spitze und verhältnismäßig lange Zähne, die tief ins Gewebe eindringen können. Katzen hinterlassen also im Normalfall punktförmige, sehr tiefe Verletzungen. Die Wunden sehen oft nicht sehr schlimm aus, können dabei aber bis auf den Knochen oder das Gelenk reichen. Dabei gelangen Keime aus dem Maul und Speichel tief in die Wunde. Der Katzenbiss blutet meistens kaum aber oft kommt es in dem Bereich des Bisses innerhalb weniger Stunden zu Rötungen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen, was die charakteristischen Symptome einer Entzündung sind. Besonders gefährlich sind dabei Bisse an der Hand, denn hier liegen Sehnen und Sehnenscheiden nahe unter der Hautoberfläche. Das Gewebe in diesem Bereich ist eher schlecht durchblutet, so dass sich Bakterien möglicherweise vermehren können, bevor das Immunsystem eine Chance hat, einzugreifen. Die Sehnen und Sehnenscheiden dienen zudem als gute Ausbreitungswege für Krankheitserreger, die auf diesem Weg in andere Körperregionen wandern können, was zu einer Blutvergiftung führen kann. Außerdem können Katzenbisse zu Gelenkentzündungen führen, wodurch auch hier die Hände wieder eine sehr gefährdete Region sind.
Was tun nach einem Hundebiss?
Liegt die Bissverletzung im Gesicht oder am Hals oder ist sie sehr groß oder tief, dann sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Ansonsten gilt: Wunde gründlich reinigen und desinfizieren, gegebenenfalls verbinden und gut beobachten.
Liegt die letzte Tetanus-Impfung mehr als 5 Jahre zurück, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit dieser entscheidet, ob eine Auffrischung notwendig ist. Wenn man den Hund nicht kennt und dieser eventuell nicht über eine Tollwutimpfung verfügt, sollte man ebenfalls den Arzt aufsuchen.
Was tun nach einem Katzenbiss?
Nach der Erstversorgung des Katzenbisses sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, denn auch wenn Katzenbisse zunächst ungefährlich aussehen, können die Folgen schwer sein. Zur Erstversorgung gehören Reinigung und Desinfektion der Wunde und Ruhigstellung des betroffenen Körperteils. Der Arzt entscheidet dann, ob eine antibiotische Behandlung notwendig ist.
Bitte verharmlosen Sie in keinem Fall einen Hunde- oder Katzenbiss. Gerade Katzenbisse sehen zunächst oft unauffällig aus und bluten oft kaum. Suchen Sie besser einen Arzt auf und lassen Sie die Wunde begutachten, um böse Folgen zu vermeiden. Sie sollten auf jeden Fall den Impfpass mitnehmen und Ihren Tetanus-Impfstatus überprüfen lassen.